Schlüsselrolle der Führungskraft bei Suchtproblemen
Im Bereich der betrieblichen Suchtprävention und -hilfe haben Sie als Führungskraft aufgrund der Fürsorgepflicht eine Schlüsselrolle. Viele Betroffene sagen nach einer Therapie "es war gut, dass mich jemand angesprochen hat" bzw. "ich wünschte, es hätte mich jemand früher angesprochen". Die Betroffenen leiden häufig deutlich später unter der Abhängigkeit als ihr Umfeld, somit besteht auch in der Regel nicht die Einsicht, dass etwas verändert werden müsste.
Der Arbeitsplatz ist somit ein wichtiger Ort, um betroffenen Beschäftigten Veränderungschancen zu eröffnen. Der richtige Weg ist hierbei, frühzeitig Auffälligkeiten zur Sprache zu bringen und auf Hilfe hinzuweisen. Die Chance eine Veränderungsmotivation bei der oder dem Betroffenen zu fördern besteht darin, dass bei Nicht- Veränderung der Verlust des Arbeitsplatzes, also einer existentiellen Grundlage, drohen kann. Erfahrungen zeigen, dass je früher Betroffene angesprochen werden, desto größer ist die Chance zur Genesung.
Diese wichtige und gleichzeitig oftmals herausfordernde Schlüsselrolle als Führungskraft müssen sie nicht alleine bewältigen. Unterstützung bekommen Sie von der Sozialberatung und Suchtprävention.
Inhalte der Beratung können z.B. sein:
- Unterstützung bei der Beantwortung der Frage, ob es sich um ein potentielles Suchtproblem handelt bzw. handeln könnte
- Vorbereitung von Fürsorge- und/ oder Konfrontationsgesprächen
- Beratung bei der Anwendung der Dienstvereinbarung, Unterstützung im Entscheidungs- und Handlungsprozess
- Reflexion der Gespräche und des Gesamtprozesses
Weshalb es wichtig ist bei potentiellen Suchtproblemen hin- und nicht wegzuschauen, können Sie hier lesen.
Der Kurzfilm Der unsichtbare Dritte erläutert die Vorgehensweise gemäß der Interventionskette und die Ansprache von Betroffenen.